Landschaftsschutzgebiet

Ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Murauen Graz-Werndorf
soll reduziert werden!

Verantwortliche lernen nichts aus Hochwasserkatastrophe!

Als ob uns die Hochwasser Ereignisse des Sommers 2005 nicht gezeigt hätten, dass die Natur nicht unbegrenzt belastbar ist, gehen Beamte und Politiker althergebrachte Wege weiter.

Seit der Festsetzung des Schutzgebietes im Jahre 1981 wird das LS Nr. 31 u.a. wegen ...seiner besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart, seiner seltenen Charakteristik und seines Erholungswertes... geschützt (siehe: verordnung_murauen_graz-werndorf_juni_1981.pdf (15 kb))

Obwohl der Wert von Freiraum und Erholungsgebieten seitdem überall sehr gestiegen ist, scheinen hier die Uhren anders zu gehen.

Trotz dringender Warnungen von Experten des Natur- und Wasserschutzes, wird in Gössendorf eine massive Verkleinerung des Landschaftsschutzgebietes LS Nr.31 seitens der Gemeinde angestrebt. Im Plan (L31 Grenzen.pdf (256kb)) die alten Grenzen, die drastisch bis zum Auwald der Murauen zurückgedrängt werden sollen.

Im derzeitig bestehende Landschaftsschutzgebiet liegen zum Teil auch die Trassen/Korridiore zur Errichtung von Verkehrsflächen (Straßen), die im Gössendorfer Flächenwidmungsplan aufgenommen wurden. Eine Verwirklichung der Straßenbauprojekte in einen Landschaftsschutzgebiet, würde bestimmt mehr Widerstand hervorrufen, als wenn im voreilenden Gehorsam das Landschaftsschutzgebiet aufgehoben werden würde, und erst nachher die Straßenbauprojekte durchgezogen werden wurden.

In Gössendorf, wo die Gemeinde den Plänen des Landes bereits zugestimmt hat, und um Feinabgrenzung (Reduzierung bzw Begradigung) des Landschaftsschutzgebietes beim Land angesucht hat, würde dadurch das Gebiet z.B. auf einen kleinen Streifen Auwaldgebiet reduziert. Von diesen minimalen Streifen wäre bestimmt noch ein Teil bei den beabsichtigten Kraftwerksbauten weiter in Gefahr aufgelöst zu werden.

Auslöser dieser Reduktion ist die Naturschutzgesetznovelle 2003 wo EU-Anpassungen durchgeführt werden. 40 Steirische Gebiete werden bevorzugte "Natura2000" Schutzgebiete, viele andere Gebiete werden dagegen reduziert und sogar ganz aufgelassen.

Siehe dazu den steirischen EU-Natur- und Landschaftsschutzbericht S 246 ff (natur_landschaft.pdf 816kb) wo auf Seite 247 von einer Reduzierung der Gebiete u.a. wegen zu großen Arbeitsaufwandes gesprochen wird! Weiters ist uns aufgefallen, dass entgegen des Grundlagenberichtes von DI Karl Fasching auf Seite 251 nur mehr die LSG Nr.29 und 30 aufgenommen wurden, jedoch unser Gebiet Nr.31 Murauen Graz-Werndorf, wie auch die Nr. 41 Schöckel - Weizklamm - Hochlantsch fallengelassen wurde.

Warum auch das Schutzgebiet LS31 (Murauen Graz-Werndorf) eher reduziert als in Richtung "Natura2000" aufgewertet werden soll, ist für uns ein Rätsel. Gerade im Hinblick auf die im Bericht auf S249 angesprochenen Wertigkeiten des

  • Schutzes von Naherholungsräumen und
  • des Biotopschutz im Auenbereich

ist hier durch das starke Wachsen des Industriegebietes Graz/Grazerfeld eher eine Aufwertung dieser einzigartigen Landschaft anzunehmen.

<em>Bild:</em><br>StrassenkorridoreEine Interpretation dieser Vorgangsweise könnte im Versuch zu sehen sein, dies als ersten vorbereitenden Schritt der seit Jahren in der Rechtsabteilung 18A aufliegenden Pläne neuer Strassen von der Kläranlage Gössendorf nach Fernitz und vom Tunnelausgang Hausmannstätten zur Kalsdorfer Murbrücke.

Diese, zum Teil mehr als 10 Jahre alten, Pläne stünden jedoch im Gegensatz zur Entwicklung der letzten Jahre.

Die Murauen im Grazer Feld, Leibnitzer Feld und weiter südlich sind nämlich sogar schon im European Nature Information System (eunis_factsheet.pdf 121kb) als schützenswert erfasst.

Teile von Fauna und Flora sind dort als gefährdet (...all being rare living space of endangered plants and animals...) eingestuft .

Wir vom Lebensraum Graz Süd treten für eine Erhaltung und Aufwertung des Landschaftsschutzgebietes ein.

Wir möchten Sie in Ihrem eigenen Interesse und für zukünftige Generationen bitten, dieses Anliegen zu unterstützen.